Teetassen – Gebrauchsgegenstände und Kunstobjekte


Ein hervorragender Tee kann sein Aroma nur in einer guten Teetasse richtig entfalten, wobei die meisten Sorten in feinporigem Porzellan am besten aufgehoben sind, einige Sorten aber auch gern in luftdurchlässigem Material atmen.
In jedem traditionellen Teeland entwickelte sich früh eine eigenständige Kultur des Teegeschirrs, die einstigen Gebrauchsgegenstände entwickelten sich durch künstlerische Formvollendung und Verzierungen mit filigranen Malereien immer mehr zu Kunstobjekten. Während in den unterschiedlichen Regionen Chinas Tassen und Teekannen aus Porzellan und Keramik zur perfekten Harmonie gediehen, setzten sich in der japanischen Teezeremonie die Matcha-Schalen aus Keramik für den dortigen fein zermahlenen Grünen Tee durch.

Teetassen aus China, dem Ursprungsland des Tees


Die Keramikverarbeitung hat in China ein lange Tradition bis zurück ins 2. Jahrtausend vor Christus. Den exakten Zeitpunkt, in dem das erste Porzellan entstanden ist, datieren Wissenschaftler jedoch auf unterschiedliche Zeiträume zwischen 100 und 700 n.Chr., da es an einer einheitlichen Definition mangelt. Bereits aus der Han-Dynastie (100-200 n. Chr.) wurden in Zheijang Scherben gefunden, die bei einer Temperatur von mindestens 1260 Grad gebrannt worden waren. Die erste Hochburg des Teegeschirrs entwickelte sich um die Stadt Jingdezhen in Südchina, in der schließlich im frühen 18. Jahrhundert die traditionelle Technik nochmals mit einer Kaolinbeimischung verfeinert wurde, wodurch das Porzellan besonders widerstandsfähig und langlebig wurde.
In verschiedenen Regionen entstanden durch die Jahrhunderte zahlreiche berühmte Porzellansorten, wie etwa Seladon, Jian, Dehua oder Qingbai, bis der typische blau-weiße Stil der Tang- und Ming-Dynastie weltweit zum Inbegriff des chinesischen Porzellans wurde. Daneben entwickelte sich in der Stadt Yixing aber auch eine eigenständige Keramik-Kultur, vor allem die Steingutkännchen und Teetassen in rötlicher Färbung aus den Werstätten berühmter Kunsthandwerker sind heute im Westen begehrte Liebhaberstücke.

Teegeschirr in Europa: die ersten Teetassen aus Dresden


Die niederländische Ostindien-Kompanie brachte die ersten feinen Porzellantassen in die Heimat mit, die vor allem in Ostfriesland, der europäischen Teeregion Nr. 1, reißenden Absatz fanden. Während des Anschlusses Ostfrieslands an Preußen unter Friedrich dem Großen wurde in Emden die erste preußische Handelskompanie zur Einfuhr von Porzellan gegründet. Auch die begeisterten Teetrinker in anderen Teilen des Reiches versuchten, die asiatischen Herstellungsverfahren zu imitieren. 1709 hatten bereits Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in Dresden den Grundstein für die Porzellanherstellung gelegt, die seither in und um Dresden gedieh und bald in Meißen ihre Blüte erlebte.

Heute stehen dem modernen Teetrinker dekorative und funktionale Teetassen in allen Variationen zur Verfügung. Tassen aus Ton, Keramik, Porzellan, Glas oder auch Metall sind in praktischen bis kunstvollen Ausführungen erhältlich. Ob man sich aber für eine traditionelle asiatische Schale, eine hochwandige Cup oder eine süddeutsche Häferl entscheidet, die Qualität einer Teetasse beeinflusst stets entscheidend den Geschmack eines Tees, und nur hochwertige Tassen garantieren den optimalen Genuss.

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